Bonner Querschnitte 31/2022 Ausgabe 735

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„Wo die Religionsfreiheit verletzt wird, leiden auch alle anderen Menschenrechte“

Die WEA zeigt die positiven Ergebnisse der britischen Ministerkonferenz zur Religionsfreiheit auf

(Bonn, 21.10.2022) Eine Delegation der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) und Vertreter ihrer Verbände aus dem Vereinigten Königreich, Kenia und Sri Lanka nahmen kürzlich an der Internationalen Ministerkonferenz zum Thema Religions- und Glaubensfreiheit 2022 teil. Die von der britischen Regierung in London ausgerichtete Menschenrechtskonferenz brachte Regierungen, Parlamentarier, Vertreter von Glaubensgemeinschaften und der Zivilgesellschaft aus mehr als 100 Ländern zusammen, um verstärkte globale Maßnahmen zugunsten der Religions- und Glaubensfreiheit (FoRB) für alle zu fordern.

Von links nach rechts: Alicia Edmund (EAUK), Janet Epp Buckingham (WEA), Danny Webster (EAUK), Thomas Schirrmacher (WEA), Godfrey Yogarajah (WEA), Gaetan Roy (Deutschland) und Yamini Yavindran (NCEASL) © WEA/Martin WarneckeWir sind der britischen Regierung dankbar, dass sie dieses Treffen ausrichtet, um auf die Verfolgung von Menschen, allein aufgrund ihres Glaubens hinzuweisen. Seit vielen Jahren setzt sich die WEA für das Recht aller Menschen ein, ihren Glauben frei auszuüben. Wir fordern die Regierungen weiterhin auf, dafür zu sorgen, dass alle Menschen in Übereinstimmung mit ihren religiösen Überzeugungen glauben, anbeten und leben können“, sagte Bischof Dr. Thomas Schirrmacher, Generalsekretär der WEA.

Dr. Janet Epp Buckingham, Direktorin der WEA Advocacy [Globale Öffentlichkeitsarbeit der WEA], kommentierte: „Die Veranstaltung umfasste ein Who’s Who von Experten und Interessenvertretern, die im Zentrum des Aktivismus für Religionsfreiheit stehen. Wenn all diese Akteure an einem Ort zusammenkommen, erleichtert dies die Zusammenarbeit, die für die Menschen vor Ort tatsächlich Veränderung bewirken kann. Es gibt so viel zu tun, um die Religionsfreiheit auf der ganzen Welt zu fördern. Das ist entmutigend. Aber Veranstaltungen wie das ministeriale Treffen sind Schritte in die richtige Richtung. Wir rufen die Regierungen, die sich zur Wahrung und Unterstützung der Religions- und Glaubensfreiheit verpflichtet haben, auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen.“

Godfrey Yogarajah, WEA-Botschafter für Religionsfreiheit, schloss sich diesen Worten an und fügte hinzu: „Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Konferenz dazu beigetragen hat, das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit für die Religionsfreiheit zu schärfen, welche ein Eckpfeiler aller Menschenrechte ist. Wo die Religionsfreiheit verletzt wird, leiden auch alle anderen Menschenrechte. Daher ist es bemerkenswert, dass das Ministertreffen unmissverständlich betont hat, dass sowohl die Zivilgesellschaft als auch die Regierungen dringend auf den Schutz und die Förderung von Menschenrechten in ihren jeweiligen Gemeinwesen hinarbeiten sollten.“

Yamini Ravindran, stellvertretende Generalsekretärin der Nationalen Christlich-Evangelischen Allianz in Sri Lanka, sprach auf der Ministerkonferenz über Religionsfreiheit in ihrer Region der Welt. „Aufgrund meiner Erfahrung in Südasien hatte ich das Privileg, auf dem Ministertreffen über rechtliche Herausforderungen für die Religionsfreiheit, geschlechtsspezifische Dimensionen von Verletzungen der Religionsfreiheit und über sich abzeichnende Trends bei der Religions- und Glaubensfreiheit in der Region zu sprechen“, sagte sie und fügte hinzu: „Als Verfechterin der Religionsfreiheit glaube ich, dass das Ministertreffen eine Gelegenheit bot, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die verschiedenen Herausforderungen der Religionsfreiheit in der Region zu lenken. Ein besonderer Höhepunkt war die Gelegenheit, die ich auf dem Ministertreffen erhielt, um zu unterstreichen, wie wichtig es für Regierungen und die Zivilgesellschaft ist, sich in Kontexten, in denen die FoRB bedroht ist, für den Aufbau von sozialer Kompetenz im Bereich der FoRB einzusetzen.“

Im Namen der Evangelischen Allianz im Vereinigten Königreich, die die Teilnahme der WEA und nationaler Evangelischer Allianzen koordiniert hat, sagte der Direktor für Öffentlichkeitsarbeit, Danny Webster: „Religionsfreiheit muss ein zentraler Bestandteil der Innen- und Außenpolitik aller Regierungen sein, und die Konferenz in London hat gezeigt, warum dies so wichtig ist. Gesellschaften, welche die Religions- und Glaubensfreiheit für alle anerkennen, sind stärker und gesünder, und es ist ein Grundrecht, das andere Menschenrechte und die Förderung der Demokratie unterstützt. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich so viele Länder, Religionen, sowie führende Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft leidenschaftlich für die Freiheit für alle einsetzten. Doch die Konferenz darf nur der Anfang sein. Worte können immer nur so viel bedeuten, bis sie durch konkrete Maßnahmen und langfristiges Engagement untermauert werden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Regierungen in aller Welt die Religionsfreiheit in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen, sei es in Handelsabkommen, in der Entwicklungshilfe oder in der internationalen Diplomatie, denn sonst wird das Leid derjenigen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, weiterhin übersehen.“

Downloads und Links:

  • Foto (von links nach rechts): Alicia Edmund (EAUK), Janet Epp Buckingham (WEA), Danny Webster (EAUK), Thomas Schirrmacher (WEA), Godfrey Yogarajah (WEA), Gaetan Roy (Deutschland) und Yamini Yavindran (NCEASL) © WEA/Martin Warnecke

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