Bonner Querschnitte 24/2022 Ausgabe 728

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80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz

Die zeitgenössische Kirche und Antisemitismus heute

(Bonn, 31.05.2022) Obwohl der Holocaust bereits begonnen hatte, plante am 20. Januar 1942 eine Gruppe sehr hochrangiger Bürokraten als Vertreter der Reichsregierung und der SS-Behörden, wie man die Ausrottung der restlichen dereinst 11 Millionen Juden in Europa zum Abschluss bringen könnte. Sie trafen sich in einer Nazi-Villa am Großen Wannsee in Berlin. Die „Wannsee-Konferenz“ ist zu einem Synonym für „Holocaust“ geworden und ist ein sehr sichtbarer Beweis dafür, dass die Tötung aller Juden in Europa mit deutscher Effizienz geplant wurde, wobei eine Abschrift des langen Originalprotokolls dem Dritten Reich als Grundlage diente.

Foto: Während der Konferenz © IIRF/Martin WarneckeEine Konferenz von staatlichen Institutionen wie der EU-Kommission und der deutschen Bundesregierung, die, gemeinsam mit Christen und Juden, in der Villa selbst und am Sitz der Evangelischen Kirche in Deutschland in Berlin zum Gedenken an die Wannseekonferenz veranstaltet wurde, brachte wichtige Akteure im Kampf gegen Antisemitismus zusammen. Die gesamte siebenstündige Konferenz ist auf Youtube abrufbar.

Neben dem Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Dr. Thomas Schirrmacher, der von Dr. Arto Hämäläinen aus Finnland, dem Vorsitzenden der Pentecostal Religious Liberties Commission, begleitet wurde, nahmen Erzbischof Welby aus Canterbury, Rabbiner Pinchas Goldschmidt, Oberrabbiner von Moskau und Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, MdB Katrin Göring-Eckhardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, teil; ebenso Katharina von Schnurbein, Koordinatorin der EU-Kommission für die Bekämpfung des Antisemitismus und die Förderung jüdischen Lebens, und Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und die Bekämpfung des Antisemitismus (siehe vollständige Liste unten).

Das Ereignis war Anlass für eine Erklärung, die in der Villa der Wannseekonferenz vorgelesen wurde: „Antisemitismus bekämpfen, jüdisches Leben schützen.“

Programm und Redner

9.15 „Jüdisch-christliche Beziehungen – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“

  • Katharina von Kellenbach – Evangelische Kirche Deutschlands;
  • Rabbi Pinchas Goldschmidt – Oberrabbiner von Moskau, Präsident der Konferenz der europäischen Rabbiner;
  • Erzbischof Dr. Thomas Schirrmacher – Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz;
  • Justin Welby – Erzbischof von Canterbury;

11.15

  • Rev. Johnnie Moore – Präsident des Kongresses Christlicher Führungskräfte;
  • Dr. Gregory Lafitte – Forum für Kulturdiplomatie;
  • Rabbi Abraham Cooper – Stellvertretender Dekan und Direktor der Globalen Sozialen Aktionsagenda des Simon-Wiesenthal-Zentrums;
  • Dr. Christian Staffa – Evangelische Kirche Deutschlands;

14.00 „Was ist Antisemitismus? Lässt er sich definieren und kann er überwunden werden?”

  • Katharina von Schnurbein – EU-Koordinatorin für die Bekämpfung von Antisemitismus und die Förderung des jüdischen Lebens;
  • Dr Felix Klein – Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus

16.00 „Was können wir 2022 anders machen?“ Presentation of „Churches Against Antisemitism”.

17.00 Schlusswort

  • Menachem Rosensaft – General Counsel beim Jüdischen Weltkongress, Gründungsvorsitzender des Internationalen Netzwerks der Kinder jüdischer Überlebender

19.00 Festakt zum 80. Jahrestag der Wannseekonferenz im Französischen Dom in Berlin. Klassische Musik des Diplomatischen Streichquartetts Berlin mit Musik, die in Konzentrationslagern komponiert wurde.

  • Dr Felix Klein – Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und für den Kampf gegen Antisemitismus;
  • Bishop Dr Christian Stäblein – Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz;
  • MP Katrin Göring-Eckhardt – Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages;
  • Prayer: Erzbischof Dr. Thomas Schirrmacher – Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz

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