Bonner Querschnitte 06/2008 Ausgabe 58

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Martin Bucer Seminar sucht theologischen Disput mit Katholiken

Max Weremchuk fordert stärkere Konzentration auf Gott, den Vater

(Bonn, 03.03.2008) Die höchste Kongregation der katholischen Kirche, die vatikanische Glaubenskongregation, hat kürzlich in einer „Note zur Evangelisierung“ betont, dass nichtkatholische Christen, die zur katholischen Kirche überträten, dort die ganze Fülle der Heilsmittel vorfänden.

Das Martin Bucer Seminar veröffentlicht dazu eine Studie „Ist die ganze Fülle der Heilsmittel nur in der katholischen Kirche zu finden?“ (MBS-Text 89). Das 50seitige Heft entstand aus intensiven theologischen Gesprächen und Briefwechseln, die der Verfasser mit Christen weltweit führte.

Der in Deutschland lebende Kanadier Max Weremchuck, der ursprünglich aus der Brüderbewegung stammt, über die er mehrere Arbeiten – darunter eine führende Darby-Biografie – verfasste, studierte intensiv die verschiedensten christlichen Konfessionen aus erster Hand, etwa indem er an einem orthodoxen theologischen Seminar in den USA promovierte. Er hat sich über viele Jahre intensiv mit der römisch-katholischen Theologie und Geschichte beschäftigt und Austausch mit führenden Persönlichkeiten innerhalb der katholischen Kirche gepflegt, so etwa mit den Konvertierten Thomas Howard und Scott Hahn in den USA, dem ehemaligen päpstlichen Berater und Schriftsteller Malachi Martin, dem damaligen Josef Kardinal Ratzinger, dem Kölner Erbischof Joachim Kardinal Meisner, sowie Peter Milward SJ in Japan und James Swetnam SJ vom Pontifical Biblical Institute in Rom. Von katholischer Seite wird Weremchuk als jemand beschrieben, der die katholische Position versteht und fair darstellt, auch wenn er selbst nicht damit übereinstimmt.

Intensiv beschäftigt sich der Verfasser auch mit Maria. Die Betonung Marias, so Weremchuk, führt nicht nur dazu, dass Jesus Christus oft seinen zentralen Platz verliert, sondern auch, dass Gott, der Vater, aus der Mitte gerückt wird. Es ginge in der Bibel nicht darum, dass Maria uns näher zu Christus bringt, sondern dass Christus uns näher zum Vater bringt. Auch wenn Weremchuk die Ehrfurcht vor Gott und die Hingabe bei vielen Katholiken bewundert, die Protestanten oft fehlt, sieht er doch die Gefahr, dass Privatoffenbarungen die Bedeutung der Schrift unterminieren.

 

Zum Autor: Max S. Weremchuk, 1958 in Kanada geboren, zog 1979 nach Deutschland. Seit 1981 ist er verheiratet und Vater von fünf Kindern. Von 1993–2000 wirkte er als Pastor in der Reformierten Christengemeinde und erhielt 1997 die Ordination als Diakon der Reformierten Episkopalkirche in Deutschland. 1998 war er Gastdozent für die Bibel als Literatur am Martin Bucer Seminar in Bonn, 1999 erwarb er den Grad eines Doktor der Theologie an der St. Elias School of Orthodox Theology in Lincoln, Nebraska. Er ist der Autor von: „John Nelson Darby und die Anfänge einer Bewegung“, „Ihr liefet gut“, „Weil ihr aber Söhne seid“, „Frauen im Heiligtum“, „Söhne der Verheißungen – Nachkommen Abrahams“ und „Wie ist es dazu gekommen? Ursprünge im Brüdertum“.

 

Download:

  • Der MBS-Text 89 kann unten oder direkt hier heruntergeladen werden.

Dokumente

BQ0058_01.pdf